Aktion im öffentlichen Raum, Köln, 2015

Diese Aktion ergänzte eine Fronleichnamsprozession, mit der katholische Gläubige der Eucharistie gedenken und eine Monstranz mit einer konsekrierten Hostie durch die Stadt tragen. Die Kunstaktion adaptierte die christliche Liturgie und machte durch den symbolischen Austausch der Monstranz mit einem hölzernen Boot auf die aktuelle Flüchtlingskrise aufmerksam. Die Künstler prozessierten entlang dem Rhein und den Kölner Hauptbahnhof als Stationen der An- und Abreise, passierten das kulturbildende Museum Ludwig und endeten vor dem hoffnungstragenden Wallfahrtsort Kölner Dom. Während der Prozession machte das Boot mehrmals Station, am Rhein, am Kölner Hauptbahnhof, im Museum Ludwig und zuletzt vor dem Kölner Dom, um die Teilnehmenden und weitere Passanten als symbolische Opfergabe gleich der geweihten Hostie im Boot zu platzieren. Diese Aktion lenkte die Aufmerksamkeit auf die Bootsflüchtlinge des Mittelmeerraums, setzt sich jedoch für jeden Menschen ein, dessen Überleben in seinem Heimatort so bedroht ist, dass er die Flucht ergreifen muss. Die stummen Akteure in Kuznetcowas und Edisherovs Skulptur versetzen sich als performative Opfergabe in die Lage von Millionen von Flüchtlingen und ertragen stellvertretend die Vorwürfe, die ihnen gemacht werden – wie der Geringschätzung oder der finanziellen Belastung. Die Aktion appelliert an die lokale Bevölkerung, an alle Weltgesellschaften und die Politik, Verständnis zu haben und menschlich zu handeln.

Lisa Bensel

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Fotos Rika Eichner